1805. Passo della Morte
Mountainbike • Terme di Comano - Dolomiti di Brenta
1805. Passo della Morte
Passo della Morte - was für ein Name: Todespass. Klingt fast so, als wäre es hier so gefährlich, dass friedliche Biker zu Tode stürzen könnten.
Weit gefehlt, über den Passo della Morte führt eine ganz normale Schotterstraße, erst danach folgt eine anspruchsvollere Trailabfahrt, die aber für jedermann zu bewältigen ist. <p> </p> <p>Der Name hat einen ganz anderen Ursprung aus der Zeit als es noch keine Straße durch die Limaro Schlucht gab und der antike Wandersmann über diesen einsamen, weit oberhalb der Schlucht liegenden Pass von Toblino nach Comano marschieren musste. Der Legende nach hatte sich der Graf vom Castel Toblino unsterblich in eine schöne Adelige vom Schloss Stenico im Comano-Tal verliebt. Als er um ihre Hand anhalten wollte und deshalb über diesen Pass nach Stenico wanderte, soll er genau hier von einem eifersüchtigen Nebenbuhler hinterrücks gemeuchelt worden sein.</p> <p> </p> <p>Es ist eher unwahrscheinlich, dass Bikern am Todespass heute so ein Schicksal widerfährt. Stattdessen wird man diese Tour eher als Genussfahrt mit einer ganzen Reihe von Attraktionen erleben. Nach dem Start in<b> Ponte Arche</b> geht es erst einmal auf verkehrsarmen Asphaltwegen bergauf ins hübsche Dörfchen <b>Comano</b> mit seinem wunderbaren Blick bis ins Val d‘Ambiez in der Brenta. Kurz hinter dem Dorf beginnt dann die Schotterstraße, die mit angenehmer Steigung zum <b>Passo della Morte</b> hinauf führt und dabei immer wieder Weitblicke über das Comanotal freigibt.</p> <p> </p> <p>Der Pass selbst ist eher unspektakulär, Von der Schotterstraße erhascht man hie und da einen Blick in die Schlucht des Flüsschens Sarca. Spannender wird es, wenn man etwas weiter unten den Waldweg erreicht, der jetzt steiler und technisch anspruchsvoller in die Schlucht hinunterführt. Man mündet schließlich in den Radweg der Sarcaschlucht.</p> <p> </p> <p>Radweg mag nach Langeweile klingen, aber langweilig ist dieser hier sicher nicht: Vor Jahren wurde die alte Straße durch die <b>Sarca-schlucht</b>, die schon in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hier abenteuerlich in den Fels gesprengt wurde, zum Radweg ausgebaut, nachdem die Hauptstraße heute durch eine Reihe von Tunnels führt. Dieser Radweg bietet geradezu sensationelle Ausblicke in die Schlucht hinunter, man darf ihn getrost als einen der schönsten Radwege Europas bezeichnen. Etwa in der Mitte kann man im frisch renovierten Maso Limaro einkehren und lokale Spezialitäten genießen. Nach Ende des Radwegs muss man kurz auf die Hauptstraße, dann führt ein Pfad einigermaßen steil nach rechts bergab zur <b>Ponte Balandin</b>, einer alten Römerbrücke.</p> <p> </p> <p>Heute rollt man allerdings über eine neu gebaute Stahlbrücke, die in etwa 100 Meter Entfernung zur alten Bogenbrücke über die Sarcaschlucht führt. Dann strampelt man wieder auf einem Trail ziemlich steil bergauf nach <b>Villa Banale</b> und rauscht am Ende auf einem Waldweg mit schönen Blicken über das Comanotal wieder runter nach <b>Ponte Arche</b>.</p>