Ein Wochenende in Rango, um das Lebensgefühl vergangener Zeiten wiederzuentdecken
Eines der schönsten Dörfer Italiens und das Tor zu den Brenta-Dolomiten
- 2 Tage
- März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
- Kurzurlaub, Gastronomie und Weine erleben, Kunst und Kultur
Gemütlich: Das ist der erste Eindruck, den man von Rango bekommt, auf halbem Weg zwischen Gardasee und Madonna di Campiglio. Die engen Gassen und Gänge zwischen den schmalen Stein- und Holzhäusern, die Tonnengewölbe (portech), die im Winter vor der Kälte und im Sommer vor der Hitze schützen, der große Viereckbrunnen auf dem Platz, der zur Erfrischung und zum Ausruhen einlädt... alles in diesem Dorf scheint für die Bedürfnisse des Wanderers geschaffen zu sein.
So steht es in seiner Geschichte geschrieben. Heute ist Rango (ein Weiler der Gemeinde Bleggio Superiore) ein Dorf mit ländlichem Charme, einst aber war es ein wichtiger Knotenpunkt der „Via Imperiale“, die von Händlern, Pilgern und Hirten mit ihren Herden durchquert wurde, die dort auf der Suche nach Stärkung Halt machten. Es ist der ideale Ort, um sich im Kontakt mit der Natur zu entspannen und einige Tage entschleunigt zu leben, um anzuhalten und die kleinen Freuden der Vergangenheit zu genießen: einen Spaziergang durch die Wiesen, einen Rundgang durch das Dorf, eine kleine Gaumenfreude, vielleicht ein Stück Torte mit Bleggio-Nüssen, die Sie in dieser Gegend finden können.
Es ist eines der schönsten Dörfer Italiens (laut dem Verein „I Borghi più Belli d’Italia“) und wenn Sie unseren Vorschlag für einen zweitägigen Urlaub lesen, werden Sie entdecken, warum.
1. Etappe: Rango entdecken
Nach Ihrer Ankunft sollten Sie als erstes einen Spaziergang durch die engen Gassen des Dorfes machen. Bestimmt ist Ihnen am Eingang des Dorfes ein Gebäude mit einem eleganten zweibogigen Fenster aufgefallen. Es stammt aus der Renaissancezeit, als die alte Handelsstraße durch das Dorf führte, die das Val Giudicarie mit dem Binnenseehafen von Riva del Garda und schließlich mit der Republik Venedig verband. Was Sie außerdem vielleicht bemerkt haben, sind die schwarz umrandeten Fenster. Bis vor einigen Jahrzehnten gab es nämlich in vielen Häusern keinen Kamin, weshalb der Rauch der häuslichen Feuerstellen durch die Fenster abzog.
Keinesfalls dürfen Sie bei Ihrem Rundgang durch das Dorf vergessen, sich den Viereckbrunnen auf der Piazza anzuschauen, an dem früher die Herden getränkt oder Wasser zum Feuerlöschen gefasst wurde, die Kirche Santa Lucia und das Museo della Scuola (Schulmuseum), wo Gegenstände und didaktisches Material aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufbewahrt werden.
2. Etappe: In Balbido, zwischen Wandmalereien und Hexen
Nur wenige Gehminuten trennen das Dorf Rango von Balbido, das für die farbenfrohen Wandmalereien seiner Häuser berühmt ist und sich damit den Spitznamen „Gemaltes Dorf“ verdient hat. Die Wandmalereien haben ganz unterschiedliche Themen: Berufe aus früheren Zeiten, alte Bräuche, Auswanderung, Pferde und Hexen. Ganz richtig: In dieser Gegend gibt es viele Legenden über Hexen, die im Dialekt „le strie“ genannt werden.
Ihnen ist die große Skulptur aus Holz und Bambusrohr am Eingang des Dorfes gewidmet, die eine riesige Hexe mit einem Topf für ihr Hexengebräu darstellt. Mit ihrer Höhe von immerhin 10,77 Metern wurde sie als „größte Hexe der Welt“ sogar ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen!
3. Etappe: Ein gemächlicher Spaziergang in der Natur
Nun, da Sie der boshaften Hexe von Balbido entkommen sind, haben Sie sich einen schönen Spaziergang in der Natur verdient. Wir haben unterschiedliche, aber in jedem Fall lohnenswerte Vorschläge für Sie parat.
Der erste ist der Sentiero della Noce (Walnuss-Pfad), auf dem man die Geschichte eines der wichtigsten Produkte von Rango, der Bleggio-Walnuss, verfolgen kann, die heute Slow Food Präsidium ist und zur Zubereitung vieler heimischer Gerichte verwendet wird. Es ist ein leichter, entspannender Spaziergang zwischen Bauerndörfern, Landstraßen, Wiesen und bestellten Feldern.
Der zweite Spaziergang ist landschaftlich sehr schön. Er ist anspruchsvoller und dauert insgesamt fast sechs Stunden. Sie sollten mit Wanderstiefeln, Wasserflasche und einer winddichten Jacke ausgerüstet sein, falls es regnet oder kalt ist. Das Endziel ist die Cima Sèra, wo man eine wunderbare Aussicht auf die Gipfel des Trentino hat. Man kann aber auch an der Malga Stabio Station machen, dort zu Mittag essen und dann zurückkehren.
4. Etappe: Zwischen alten Läden und traditionellen Gerichten
Es ist Zeit, auf einen gemütlichen Spaziergang ins Dorf zurückzukehren. In Rango findet jeden Winter einer der wichtigsten „Weihnachtsmärkte“ des Trentino statt. Viele der gefragtesten Läden sind das ganze Jahr über geöffnet, wie zum Beispiel das Atelier des Künstlers Piero Devilli, dessen Werke man dort bewundern (und kaufen) kann.
Wenn Sie hingegen ein kulinarisches Souvenir mit nach Hause nehmen möchten, können Sie in der Bäckerei Riccadonna, die für ihre im Holzofen gebackene Nusstorte berühmt ist, oder in der Metzgerei Riccadonna Halt machen, wo Sie das traditionelle carne salada (Pökelfleisch) sowie zahlreiche Trentiner Wurstspezialitäten aus eigener Herstellung finden. Wenn Sie mehr über die Bleggio-Nuss erfahren wollen, müssen Sie ein wenig aus dem Dorf hinaus, und zwar zum Bauernhof Il Noce nach Cavrasto gehen. Dieser landwirtschaftliche Betrieb hat sich auf den Anbau von Walnüssen und daraus gewonnene Produkte wie Walnussöl, Walnusspesto, Gebäck usw. spezialisiert.
5. Etappe: Abendessen mit Spezialitäten aus den berühmten Bleggio-Nüssen
Vermutlich werden die Besuche in den Lebensmittelgeschäften Ihren Appetit angeregt haben, weshalb Sie nun auch die Bleggio-Walnüsse probieren wollen, die wegen ihrer ungewöhnlichen, länglichen Form, ihrer dünnen Schale und ihres angenehmen, besonders würzigen Geschmacks bekannt sind.
Es ist Zeit, zum Abendessen zu gehen! In Rango finden Sie das Restaurant Catenaccio, direkt im Herzen des Dorfes, das aus dem Umbau eines alten Stalles hervorgegangen ist. Schon am Eingang des Restaurants werden Sie von der Tradition des Trentino empfangen, mit typischen Gerichten wie Knödel, Carne Salada, Polenta, Saibling, Wild und zum Abschluss natürlich ein Stück Bleggio-Nusstorte.
6. Etappe: Erkundung der Umgebung von Rango
Bevor Sie wieder nach Hause zurückkehren, sollten Sie die Umgebung von Rango erkunden. Um sich im Kontakt mit der Natur zu entspannen und eine neue, regenerierende Erfahrung zu machen, empfehlen wir Ihnen den neuen Percorso Sensoriale (sensoriellen Pfad) im Park der Thermen von Comano, der verschiedene Natural-Wellness-Aktivitäten anbietet: Barfußlaufen, Waldbaden oder Qi-Gong. Sie können aber auch eine „Thermal Spa“-Behandlung im Grand Hotel Terme di Comano wählen.
Wenn Sie hingegen lieber in die Geschichte eintauchen möchten, haben Sie die Wahl zwischen einem Besuch im Pfahlbaumuseum in Fiavè, am Rande des archäologischen Weltkulturerbes der Unesco, oder dem Schloss Stenico, das sich einst im Besitz der Fürstbischöfe von Trentino befand und heute Gemälde aus dem 16. und 18. Jahrhundert, Sammlungen von Trutz- und Fechtwaffen sowie Schusswaffen und Möbel aus dem 16. und 19 beherbergt.