Sfruz
Schmackhafte Kartoffeln und bewundernswerte Keramiköfen
Das charakteristische Alpendorf Sfruz gehört zu den höchstgelegenen Ortschaften des Val di Non. Es erstreckt sich auf einer grünen Hochebene zwischen dem Monte Roen und dem Corno di Tres. Dass Sfruz antike Wurzeln hat, belegen die archäologischen Ausgrabungen, die einige typisch römische Gräber aus Ziegelstein zu Tage brachten.
Sfruz hat sein ursprüngliches Stadtbild beibehalten. Erhalten geblieben sind somit die Bauernhäuser und Herrenvillen, die durch ihre Steinportale, Hauseingänge, besondere Holzaufbauten und einige Freskomalereien. Die hinter der Kirche bergaufwärts führende Via Predaia besticht durch interessante architektonische Elemente, die an örtliche Traditionen gebunden sind. Erwähnenswert sind vor allem ein Portal aus dem Jahre 1704 mit Wappen und ein ungewöhnlicher Spitzbogen. Im oberen Teil der Strasse befindet sich neben einem Spielplatz auch ein Hochrelief von S. Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Die Pfarrkirche ist S. Agata geweiht.
Der Ort ist für die hiesige Kartoffelsorte bekannt, die sog. „patata di Sfruz". Gleichzeitig werden im Dorf aber auch bedeutende Handwerkstraditionen bewahrt, wie z.B. die Goldschmiedekunst und die Holzverarbeitung. Charakteristisch und originell sind die großen Keramiköfen. Ihre Herstellung erfolgte bereits im Zeitalter der Renaissance, als die Öfen unter der Leitung von Ofensetzer-Meistern, den sog. „maestri fornelari", nach Österreich, Südtirol und in die Lombardei verkauft wurden.
Durch Sfruz verlaufen die sog. 12 Routen durch die Anaunia. Dank dieser ausgeschriebenen Wanderwege wurde das antike Straßennetz zu neuem Leben erweckt, das einst von der Rocchetta-Schlucht über das Castel Thun und dann durch Nadel- und Buchenwälder bis nach Sfruz und Smarano führte.